Eigentlich ist die Bezeichnung "Vitamin" bei Vitamin D eine inkorrekte Bezeichnung. Vitamin D nimmt unter den Vitaminen nämlich eine Sonderstellung ein, da es im Gegensatz zu anderen Vitaminen vom Körper selbst gebildet werden kann. Aus diesem Grund ist Vitamin D kein Vitamin im eigentlichen Sinne, sondern ein Hormon.
Das Thema Vitamin D (VD) hat in den letzten 10 Jahren enorm an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewonnen. Kein anderer Mikronährstoff kann einen derart steilen Anstieg in punkto Forschungsaktivität, Medienpräsenz und letztlich auch Kommerzialisierung verzeichnen wie dieser.
Seit dieser Aufmerksamkeit, hat ein regelrechter medizinischer Wandel und ein Umdenken stattgefunden. Dies zeigt sich vor allem darin, dass die Referenzwerte des als gesund erachteten Blutspiegels von Vitamin D, als auch die täglich empfohlene Aufnahme von Vitamin D, um bis zu 100% erhöht wurden.
Man weiß nun, dass Vitamin D weit mehr physiologische Aufgaben im Körper besitzt, als früher angenommen.
Früher dachte man, dass Vitamin D nur eine Rolle in unserem Knochenstoffwechsel, also Calcium-Phosphat Haushalt, spielt. Jetzt wissen wir, dass Vitamin D als Steroidhormon über einen Vitamin D Rezeptor in der Zelle weit über 1000 Gene im Zellkern und Gene in unserem Mitochondrien aktiviert und so auch einen wichtigen Einfluss auf unser Immunsystem nimmt.
In unserer Natur und unserer Nahrung kommt Vitamin D in zwei Formen vor:
Beide Formen kann der Körper verwerten.
Zusätzlich ist unser Körper in der Lage aus dem Grundstoff Cholesterol (Cholesterin) und UVB Strahlung aus dem Sonnenlicht Vitamin D3 Cholecalciferol zu bilden.
Und wie entsteht nun Vitamin D im Körper?
In der Leber beginnt die weitere Basis des Vitamin D Stoffwechsels. Aus Cholecalciferol wird dank eines Enzyms das Prohormon Vitamin D 25OH Calcidiol gebildet. Das aus der Nahrung aufgenommene Vitamin D3 (Cholecalciferol) wird auf die gleiche Weise in der Leber weiterverarbeitet und zu dem Prohormon Vitamin D 25OH Calcidiol gebaut. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, wo das Vitamin D 25OH Calcidiol hingehen kann. Einmal in die Zellen des Körpers oder in die Niere.
Wandert das Vitamin D 25OH Calcidiol aus der Leber zu den Zellen des Körpers, wird in der Zelle über Enzyme, die aktive Form des Vitamin Ds, das Vitamin D 1,25(OH), das Calcitriol, gebaut. In den Zellen reagiert Calcitriol mit dem Vitamin D-Rezeptor, der dann als Transkriptionsfaktor Einfluss auf zahlreiche Geneaktivitäten nehmen kann.
Dieser Teil des Vitamin D-Stoffwechsels bezeichnet man als peripheren Vitamin D Metabolismus.
Wandert das Vitamin D 25OH Calcidiol nicht zu den Zellen, sondern in die Niere entsteht dort die aktive Form Vitamin D 1,25OH Calcitriol. Die Niere braucht das Vitamin D jedoch nicht nur für sich selbst. Sie gibt Calcitriol Vitamin D 1,25OH wieder in das Blut ab.
So übernimmt Calcitriol Vitamin D 1,25(OH) die Aufgaben des Knochenstoffwechsel, des Calcium-Phosphat Haushalts.
Dieser Teil des Vitamin D-Stoffwechsels bezeichnet man als zentralen Stoffwechsel des Vitamin D.
Zum funktionieren dieser Stoffwechselvorgänge sind allerdings noch weitere Stoffe und Prozesse notwendig. Beispielsweise ist Aufnahme von Vitamin D abhängig vom Vorhandensein genügender VDBP Rezeptoren, welche das Vitamin D transportieren. Außerdem muss genügend Calcium und Magnesium vorhanden sein, ohne welche das Vitamin D nicht aufgenommen werden kann. Auch auf Vitamin A in Form von Retinol und Vitamin K2 muss geachtet werden, da diese für das Funktionieren der Cofaktoren des Kreislaufs zuständig sind.
Funktioniert einer der Prozesse nicht oder ungenügend, kann das Vitamin D in seltenen Fällen auch proentzündlich wirken.
Aus diesem Grund ist es immer ratsam alle beteiligten Prozessoren zu prüfen, bevor man mit der Einnahme von Vitamin D beginnt.
Für eine gute Beurteilung des Vitamin D Stoffwechsels sollte man Vitamin D 25OH (Calcidiol) und Vitamin D 1,25OH (Calcitriol) zusammen im Blutserum messen. Zur besseren Interpretation beider Vitamin D Werte sollte dann eine Vitamin D Ratio erstellt werden, das bedeutet ein Verhältnis zwischen Calcitriol/Calcidiol. Eine Vitamin D Ratio unter 1 gilt als optimal.
Außerdem wäre für ein vollständiges Bild des Vitamin D Stoffwechsels noch eine Messung des Parathormons nötig. Ist dieses erhöht, dann wissen wir, dass wir sicher von einem intrazellulären Calcium- und Magnesiummangel ausgehen können und der Körper versucht, diesen Mangel mit der Erhöhung des Parathormons auszugleichen.
Die optimalen Werte für den Vitamin D Spiegel variieren zum Teil noch stark und wurden in den letzten Jahren immer wieder nach oben hin angepasst.
Der uns aktuell vorliegende am besten für uns nachvollziehbare Wert liegt bei:
Optimaler Spiegel von Vitamin D 25-OH Calcidiol: 40-60 ng/ml (100 - 150 nmol/l).
Wenn du noch tiefer in die Materie einsteigen willst, schau gerne mal unter folgendem Link vorbei. Hier gibt es einen ausführlichen Bericht über Vitamin D von der deutschen Gesellschaft für Naturstoffmedizin, funktioneller Medizin und Epigenetik:
https://deutsche-gesellschaft-fuer-naturstoffmedizin-und-epigenetik.de/vitamin-d/
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