Emotionaler Stress - Wie stark wirkt er wirklich auf unseren Körper?

Uncategorized Apr 21, 2021

Nach offiziellen Studien sind die meisten Menschen 70% ihrer Zeit emotional gestresst. Emotionaler Stress ist einer von drei Hauptursachen für die meisten Krankheiten. Wenn du im Stress lebst, sind deine Zellen im Überlebensmodus, bei andauerndem Stress führt dies zu Krankheiten.

In den frühen evolutionären Zeiten, aus denen die Stressreaktion stammt, ging es oft um Gefahren für Leib und Leben. Heute stehen in vielen Gesellschaften andere Gefahren im Vordergrund. Menschen erleben beispielsweise Stress, wenn ihr Selbstwert bedroht ist, wenn sie Angst haben zu versagen oder von wichtigen Menschen getrennt zu sein. Oder manchmal ganz einfach, wenn etwas nicht so läuft, wie sie es gerne möchten. Doch egal was die Ursache ist, die Stressreaktion läuft grundsätzlich nach dem gleichen alten Muster ab. Früher hat das System uns vor realen Gefahren geschützt. Heute zahlen die Menschen, die in relativ sicheren Industrienationen leben, einen hohen Preis für dieses alte System.

Eine sehr wichtige Hirnregion für unser Erleben von Stress und Angst ist die Amygdala, ein kleiner, mandelförmiger Komplex von Nervenzellen im unteren Bereich des Gehirninneren. Sie ist Teil des sogenannten limbischen Systems, ein Verbund verschiedener Hirnstrukturen im Innern des Gehirns, der eine große Rolle bei der Verarbeitung von Emotionen spielt.

Um die Kampf- und Fluchtreaktion auszulösen, nutzt die Amygdala zwei Wege. Der schnellere Weg läuft über das sogenannte sympathische Nervensystem.  Über die Nervenstränge des sympathische Nervensystem im Rückenmark gelangt die Information "Gefahr" zum Mark der Nebenniere. Dort werden Adrenalin und - in geringerem Maß - Noradrenalin ausgeschüttet. Diese Hormone treiben zum Beispiel den Herzschlag und den Blutdruck in die Höhe, sorgen für eine größere Spannung der Muskeln und bewirken, dass mehr Blutzucker freigesetzt wird, so dass die Muskelzellen in den Extremitäten besser versorgt werden können. 

Parallel informiert die Amygdala den Hypothalamus, dass Gefahr im Verzug ist.
Der Hypothalamus schüttet hormonelle Botenstoffe aus, welche mit dem Blut zur Rinde der Nebenniere gelangen und diese veranlassen, das Stresshormon Cortisol auszuschütten. Cortisol hat lebenswichtige Funktionen im Körper. Ist es jedoch bei chronischem Stress im Übermaß vorhanden, kann es den Körper nachhaltig schädigen. Zusammen sorgen die Hormone und das sympathische Nervensystem dafür, dass unser Körper in den Überlebensmodus wechselt.

Doch die Amygdala setzt nicht nur die Stressreaktion in Gang. Sie veranlasst auch den ganz in der Nähe gelegenen Hippocampus, sich die stressauslösende Situation gut zu merken. Kommen wir erneut in eine derartige Situation, läuft die Stressreaktion noch schneller ab. Das heißt, es findet eine Bewertung nach gemachten Erfahrungen statt.

Dieser Stress hemmt nicht nur Wachstumsprozesse der Zellen, sondern hat einen unglaublich negativen Effekt auf unsere Immunsystem. Denn Stress schaltet unser Immunsystem ab, da er die dafür benötigte Energie für die "Gefahr" im Außen aufwendet.

Wir können nun den logischen Rückschluss ziehen. Wenn wir z.B. wiederkehrend denken, “ich bin nicht gut genug, ich werde das nicht schaffen” löst das eine Stressreaktion in uns aus. Der Gedanke wird als Gefahr für den Körper gewertet. Je öfter wir den Gedanken denken, je schneller läuft diese Reaktion ab. Haben wir viele destruktive Gedanken haben wir eine andauernde Stressreaktion.

Heute gibt es Stress 24 Stunden und 7 Tage die Woche. Die schädlichen Organismen in unserem Körper nutzen die Gelegenheit des andauernd reduzierten Immunsystems und vermehren sich und Krankheit entsteht. Und warum unsere Gedanken diese Stressprozesse auslösen, liegt an der Größe unseres Neocortex, der unsere Gedanken realer machen kann als alles andere.

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